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Atmosphärisches Wochenbuch

Abweichler

Matthias Ohler am 30.09.2011

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Dass Norbert Lammert den sogennanten Abweichlern im Deutschen Bundestag gestern Rederecht einräumte - von der Geschätsordnung offensichtlich entgegen der Ansicht wütender Andersdenkender klar gedeckt - kann man als atmosphärisch intelligente und amto-sphärisch-ethisch kluge Entscheidung ansehen. Was sonst hinter verschlossenen Türen geblast worden wäre, konnte nun, zumindest teilweise, öffentlich beobachtet werden. Das betrifft nicht nur die inhaltichen Unterschiede, sondern auch die Kommunikation innerhalb der Fraktionen.

„Das Konzept, mit immer mehr Schulden zu viele Schulden zu kompensieren, geht nicht auf“, merkte der Christdemokrat Willsch an, versuchte aber im Ton verbindlich zu bleiben: „Ich bedanke mich, dass ich hier vortragen durfte und mit Blick auf meine Fraktion, dass ihr das ertragen habt.“ (zit DIE WELT online heute)

Willsch war vielleicht der falsche. Wolfgang Bosbach hätte man gerne beobachtet. Und vor allem das, was ihm vorher hinter verschlossenen Türen gesagt wurde. Das war vielleicht nicht clean genug und wäre in der Öffentlichkeit nicht so leicht zu ertragen gewesen wie Willschs zahmerer Vortrag seiner Ansichten. Aber Atmosphäriker wie Herbert Wehner oder Hildegard Hamm-Brücher mit ihrem legendären Auftritt anläßlich des Misstrauensvotums gegen Helmut Schmidt ausgangs 1982 fehlen der öffentlichen Debatte. Wolfgang Bosbach hat das auch nicht-öffentlich nicht gut vertragen und denkt über einen Ausstieg aus der Politik nach, wie weiland Jürgen Hingsen aus dem Zehnkampf. Atmosphärische Bewegung in Berlin. 

Kommentare

01.10.2011

Raimund

Heute, Samstag den 01. Oktober, lese ich, dass Wolfgang Bosbach immer noch daran denkt, sein Amt nieder zu legen. Ihm gehe einiges durch den Kopf seit den Beschimpfungserlebnissen durch Parteikollegen. Muss also ziemlich heftig gewesen sein. Schlägereien oder Handgreiflichkeiten soll es aber nicht gegeben haben, heißt es aus berufenen Mündern. Glück gehabt Wolfgang!

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