skip to content
Bild095 image

Übersicht

Atmosphärisches Wochenbuch

EHEC - ein atmosphärologischer Erfahrungsbericht

Raimund Schöll am 06.06.2011

-> Hier können Sie Kommentare lesen oder schreiben

Spaßig ist´s momentan, wenn man die mediale EHEC-Wirrnis unter atmosphärologischen Gesichtspunkten verfolgt. Gurken und Salat? Bitte bis auf Weiteres keinesfalls verzehren, hieß es am 25. Mai zum ersten Mal. Von einem Tag auf den anderen gerät eine Welt in´s Wanken. Die unschuldigsten unter den Gemüsen, Gurken und Salate, stehen unter Generalverdacht, bergen plötzlich dämonisches Potenzial wie ehemals BSE-Rindfleisch und Dioxineier. Die entsprechenden Assoziationen liefern die Fernseher: grün saftig leuchtende Gurken- und Salatplantagen, dann Menschen in Krankenbetten und am Tropf. Kaum zu glauben, aber ich ertappte mich dabei, wie mir angesichts dieser Verquickung kleine Schauer über den Rücken fahren, die Wörter "Gurke" und "Salat" im Begriff sind, ihre Unschuld zu verlieren. Trotzdem esse ich genau dies - aus Trotz und weil ich an die Produkte von unserem Bio-Bauern glaube.

Dann kurzzeitig, ein Hoffnungsschimmer. Wahrscheinlich war´s doch irgendeine Innerei, heißt es. Also Entwarnung und Freispruch des geliebten Grünzeugs. Wußt´ ich´s doch, also kann ich doch ohne Besorgnis wieder daran kauen. Salat und Gurke wieder rehabilitiert! Und dann eben in den Nachrichten - ein erneuter Schlag: Gurken, Salat und auch Tomaten bleiben verdächtig, sind ein möglicher Gefahrenherd für EHEC, aber nun kommen auch noch die Sprossen dazu.  Jetzt hört man überall "Sprossen", gerade eben auch bei Reinhold Beckmann: Sprossen, Sprossen, einem neuen Grünzeug, wird jetzt investigativ die Unschuld genommen. Niemals hätte ich diesen ganzen Gemüsen noch vor drei Wochen so viel atmosphärisches Potenzial zugestanden. Dennoch frage ich mich: Was kann das arme Gemüse dafür?

Kommentare

07.06.2011

Matthias Ohler

Wie beim Rindfleisch: Skandale um ein Lebensmittel machen es für eine Weile zum bestgeprüften und somit unbedenklichsten. Also: Nur immer feste in die Gurken, Salate und Tomaten beissen - bei Sprossen noch warten bis nach Pfingsten.

Hier können Sie Kommentare schreiben

Zur Übersicht