Atmosphärisches Wochenbuch
Jackson in summerfall
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Daß wir über die Welt etwas sagen, ist sekundär dazu, daß wir IN der Welt - besser: in WELTEN - sind und handeln. (J.B. Catillon)
Der heutige Sommerterassenmorgen stimuliert eher herbste Gefühle und Gedanken.
Ich bin kein fleißiger Konzertgänger. Ich bevorzuge - vielleicht aus beruflichen Gründen, die mich oft dazu veranlassen, größerere Menschansammlungen zu besuchen - eher die kleineren Zusammenführungsorte für Menschen im Dorf.
Dennoch: Was meine Biographie von Konzertbesuchen betrifft, habe ich das Glück gehabt, einiges von dem erleben zu können, was bedeutend für mich wurde - sei es, daß ich das vorher vermutete, wie bei Hubert von Goisern, Pink Floyd, den Rolling Stones, dem Hilliard Ensemble mit seinen Gesualdo-Interpretationen, dem Chor der Technischen Hochschule Sczcecin, Sting, dem Männerchor Orphei Drängar unter Robert Sund, dem Sängerbund Heiligkreuzsteinach oder dem Kleinen Chor Kirrlach (hier glücklicherweise aktiv mitwirkend); sei es, daß ich dessen nachher dann gewiss sein konnte, wie bei Bob Marley. Heute denke ich: das waren alles Gelegenheiten, zu erfahren, welche Möglichkeiten es gibt, wie ich sein kann dadurch, daß ich bin, wo ich bin.
Die Gelegenheit, eine Inszenierung Michael Jacksons zu erfahren, musste ich mir per Fernsehen holen: gestern Abend bei der Ausstrahlung seines Konzertes in Bukarest 1992. Wer hätte ich sein können, hätte ich solches erfahren können durch leibhaftiges Dabeisein? Ja: war ich denn nicht leibhaftig dabei? Saß ich nicht vorm Bildschirm? Hatte ich nicht sogar durch die freundliche Hilfe der Kameras vielleicht bessere Perspektiven als mancher in der Masse der Besucherinnen und Besucher? Mag sein. Aber es bleibt vorerst die eher gefühlte als gedachte Einsicht: It don´t matter if you´re black or white, but it matters if you´re here or there.
mato
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