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Atmosphärisches Wochenbuch

Montagsgedenke

Raimund Schöll am 07.11.2011

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Lese gerade in Fritz J. Raddatz' Tagebuchaufeichnungen 1982-2001. Eine mir eher fremde Welt (Sphäre), die er da beschreibt. Von A Améry bis Z Zuckmayer. Er hat sie wohl alle gekannt, beschrieben, gehasst und geliebt. Besonders mag ich die Passagen, in denen er seine körperlichen Ausfallserscheinungen beschreibt, und die Unverblümtheit, mit der er einzelnen Intellektuellenkollegen begegnet, mag ich. Einer der wenigen aus dem Feld der eitlen Kulturpfauen, der die kritische Selbstbeschreibung wagt, wenngleich selbst tief im Feld verstrickt. Die Schlampigkeit, die er sich hin und wieder sprachlich leistet, ebenso die radikale Subjektivität, finde ich lustig. Typisch für den großbürgerlichen bohémien, könnte man mit Pierre Bourdieu vielleicht sagen. Lesenswert!

(O.G.)

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