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Atmosphärisches Wochenbuch

Montagsgedenke

Raimund Schöll am 26.08.2012

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Sie, die unbekannte Serveuse, die lächelnd ihn verabschiedete in dem alten Bistro in der kleinen Stadt an der Drôme: merci Monsieur, au revoir! ihm, während sie Moccatassen, Gläser und Aschenbecher auf’s Tablett stellte, ihren langen Blick zuwarf, dem er nun Tag träumend hinterher trachtet wie den Wolken, wird ihr Leben weiter leben und er das Seine. Doch haben sie sich für einen Moment lang darin berührt.

Man soll Gewitter nicht unterschätzen. Auch in ihren atmosphärischen Nachwirkungen nicht. Die Luft, der Abendhimmel, die Gedanken - vieles wirkt klarer. Selbst das Grillenzirpen, das zuvor noch schwer an der Hitze trug, klingt vorübergehend wie ein Bachkonzert.

Die Lavendelfelder hier reihen sich über die trockenen Böden. Farblos unscheinbar. Kein königlich Lila wie im Frühsommer.

(O.G.)

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