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Atmosphärisches Wochenbuch

Montagsgedenke

Raimund Schöll am 20.01.2013

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Seltsamer Politzirkus gestern bei Günther Jauch. Da findet in der Republik gerade die angeblich spannendste Auszählung einer Landtagswahl seit Jahrzehnten statt, es ist noch nicht entschieden, ob Rot-Grün oder Schwarz-Gelb in Niedersachsen regieren wird, gleichzeitig geben sich die Politikergäste von Jauchs Talk-Runde einem pubertär anmutenden Leer-Palaver hin. Ursula von der Leyen: „Wir ziehen bis zur Bundestagswahl ganz ruhig unsere Bahnen weiter". Daniel Bahr: „Ich bewundere Philip Rösler für seine Coolness in den letzten Wochen.“ Spontan erinnert mich die Sitzung an die Pokerrunden meiner Jugendzeit. Wer zuerst blinzelt, gibt zu, ein schlechtes Blatt zu haben. Da fielen Jauchs müde Augedeckel hinter der Brille schon fast gar nicht mehr auf. Nur als Jürgen Trittin mal kurz wegen irgendetwas brüllte, keimte insgeheim Hoffnung auf. Eigentlich hätte man nach 15 Minuten getrost ausschalten können. Um Watzlawick, Papst Benedikt oder den Dalai Lama zu lesen. Oder besser noch in: Thomas Bernhards  "Holzfällen" und seinen Tiraden gegen das Wiener Burgtheater.

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