Atmosphärisches Wochenbuch
Perspektivenwechsel mit Till
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Gestern besuchte ich die AHG Klinik Hardberg in Breuberg-Sandbach. Dort gab es den Tag der offenen Tür: Abteilung Psychosomatik II (Systemisch-hypnotherapeutische Abteilung) / Jugendlichenpsychosomatik. Chefarzt ist Dr. Carsten Till, der gemeinsam mit Dr. Gunther Schmidt und Dipl.Päd. Mechthild Reinhard auch das systelios gesundheitszentrum gegründet hat.
http://www.ahg.de/AHG/Standorte/Hardberg/Service/Veranstaltungen/index.jsp?clinicView=archive
Carsten Tills Workshop zum Thema Perspektivenwechsel war ein atmosphärisches Highlight, wie ich es lange nicht mehr auf Kongressen erlebt habe - und ich darf ganz unbescheiden sagen, daß ich viele Kongress- und Tagungshighlights habe erleben dürfen. - Was hat er gemacht? Eigentlich so gut wie nichts. Er hat jede Besucherin und jeden Besucher sich beteiligen - ja: gemacht? machen lassen? ... (es waren etwa sechzig, schätze ich) und allein dadurch - man möchte sagen: unbemerkt, sollte aber sagen: bemerkenswert und bemerkbar - zum permanenten Perspektivenwechsel und zur deutlichen Wahrnehmung desselben eingeladen. Und er hat alle seine eigenen Beiträge in Wort, Mimik und Gestik sehr authentisch und in gelassener Selbstverständlichkeit als aus einer Perspektive kommend wahrnehmen lassen und entsprechend markiert. Gelegentliche Eigenzuschreibungen von Machtpositionen - Pult, Mikrofon, Workshopleiter, "Mein Oberlehrer-Anteil", u.a. - gehörten genauso dazu wie Äußerungen von Machtlosigkeit. - Die mehr oder weniger abschließenden Gedanken zum Verhältnis von Gegebenem zu Veränderbarem (mit überraschend großem Raum fürs Gegebene) und vor allem zum Grenzwert bis Burnout nicht von Individuen, sondern von sozialen Gruppen und Gesellschaften taten ihr übriges, sehr angeregt worden zu sein. Zustand: Gelassenheit bei voller Konzentration und Begeisterungsfähigkeit unter Dauerbegleitung ihrer Metapositionen. Einsicht, wieder mal gern: In ständigem Kontakt bleiben mit den Eigenbewegungen der persönlichen agens- und patiens-Anteile oder -Pole im atmosphärischen Geschehen (Gegebenes, Veränderbares) - so hätte ich´s gern noch beschrieben gestern, und nun tue ich´s an dieser Stelle heute. Merci, Carsten, et: chapeau!
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