Atmosphärisches Wochenbuch
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Vieles, dem wir Atmosphäre zuschreiben, ist artifiziell im besten Sinne. Wir setzen uns in Autos, und wir erleben uns in ihnen in bestimmter Weise. Einiges von dem, was wir da erleben, ist tatsächlich Folge der Innenraumgestaltung, anderes der Motorleistung (Beschleinigung, Klang, etc./ eine der markantesten Werbungen ist die vor einiger Zeit ausgestrahlte für einen neuen BMW 7er. Man sieht einem Mann eine Weile beim Fahren zu, bis ihm aus den Augenwinkeln nach hinten weg die Tränen treten. Es fällt die förmliche Parallelität zur Gestaltung der vorderen Scheinwerferarrangements auf. Oder denken wir an SEAT als auto emocion.). Dies geht immer zusammen mit der Art und Weise, in der wir das atmosphärisch Angebotene selbst nutzen und zur Aktion bringen. Dies soll und kann auf Kaufverhalten Einfluss haben: Kann ich outdoor gehen mit meinem Auto? Unterstützt die Lage der Sitze ein Schumi-Gefühl (neuerdings vielleicht Sebastian-Gefühl)? Krieg ich die Kinder alle gut unter? (eine für Atmosphärisches in der Nutzung von Automobilen nicht unerhebliche Frage / Auch hier geben uns Werbungen für Familienvans etc. deutliche Hinweise auf die atmosphärische Verwobenheit und Bekanntschaft von Entwicklern und potentiellen Käufern.)
Man könnte das Beschreibungsfeld auf viele Bereiche unseres Marken-Lebens ausdehnen: Wohnung (IKEA: Wohnst Du noch oder lebst Du schon? Das "IKEA-Du"), Freizeitgestaltung (Es ist immer Center-Parks-Wetter / SAP-Arena: The place to be), Krankheiten (Hast Du mal ein TEMPO? WWK, eine starke Gemeinschaft), Düfte, Haare (Im Haar der Werbeprotagonistin weht das Logo von WELLA und macht das Haar so zum Kleidungsstück), Kleidung (JACK WOLFSKIN, Draußen zu Hause). Die Kaufentscheidung und spätere Markenidentifikation sind angezielte, von den jeweiligen Menschen dann zu erbringende Beiträge zum atmosphärischen Gesamten.
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