Atmosphärisches Wochenbuch
Rosina und Maurice
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In einer Küche nebeneinander an der Wand neben dem Küchenfenster: Apfel-Stilleben von Rosina Wachtmeister und Stilleben im Café von Maurice de Vlaminck. Das Original des Stillebens de Vlamincks ist im Musée Fabre in Montpellier zu sehen. Und es reizt mich, es zu sehen. Ihm direkt zu begegnen. Ins stille Gespräch mit ihm zu kommen. Das Gemalt-Sein leiblich zu erfahren. Es zu riechen. Fast es zu kosten. Hineinzugreifen, die Kanne zu berühren, sogar, dazu zu rauchen. Rosinas Apfel bleibt eigenartig kalt. Er ist zum Abdruck gemacht.
Die Vorstellung, daß beide Drucke in unzähligen Küchen über Anrichten oder Spülen oder Herden oder Gewürzregalen hängen, ändert nichts daran, daß man dem gedruckten Bild de Vlamincks ansieht, daß es gemalt ist, um es gemalt zu erleben. Könnte man sagen: Es schützt - obwohl es vielleicht in gegenteiliger Absicht platziert wurde - davor, daß einem zu gemütlich wird?
Dann der Blick aus dem Küchenfenster. Dann zurück auf alles, was in der Küche gerade ist, wo es ist. Und alle Sinne sind offen.
Kommentare
10.08.2011
Matthias Ohler
Man kann sich ja auch selber kommentieren. Denn soeben fällt mir ein: de Vlamincks Bild korrespondiert mit allem anderen, was in der Küche ist. Rosinas dekoriert allenfalls.
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