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Atmosphärisches Wochenbuch

Spitzel-Buben aus der Union

Matthias Ohler am 27.10.2013

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Viel wird gesendet, geschrieben, diskutiert und vor allen Dingen dabei behauptet über die angeblich erschütterte transatlantische Atmosphäre. Als fasse man es nicht. - Verwundert muss man sich aber noch über etwas anderes die Augen wund reiben: Wenn über den Atlantik hinweg betrieben wird, was CDU und CSU über Jahre hier im eigenen Land betrieben haben - und wer weiß, was sie noch betreiben? - , wozu dann die Aufregung? Dass andere das auch können?

Atmosphärisch bis ins Mark erschüttern sollte einen der Bericht der ZEIT aus dem vergangenen Jahr über den unsäglichen Spitzeldienst der Unionsparteien gegen den Bundeskanzler (!) Willy Brandt, der hinterher niemanden das Amt kostete, kaum jemanden irgendeine Freundschaft, und der den Bundeskanzler Brandt über die Klinge Guillaume springen ließ. Die Veröffentlichung des Berichts ist schon ein Jahr her. Die Erschütterung wird verstärkt durch die Tatsache, wie wenig Erschütterung dieser Bericht hervorrief.

Glücklicherweise steht der Text noch online. Wer wissen will, woran wir wirklich sind, lese - mit festem Stand - hier:

http://www.zeit.de/2012/49/Spionage-CDU-CSU-Willy-Brandt

Kommentare

27.10.2013

I.M.

Ja mei, das war halt die Zeit des kalten Krieges mit der naturgemäßen Konsequenz von Linkenparanoia. Wie war der Spruch nochmal: Wenn's dir hier nicht passt, dann geh doch rüber! Willi Brandt stand ja schon allein deswegen unter Generalverdacht, weil er in Norwegen im Widerstand war, und er unehelich gewesen ist. Man fragt sich: wie wäre atmosphärisch die Reaktion ausgefallen jetzt, wenn wir erfahren hätten, von der SPD wäre so eine Spionage-Aktion gegen die Konservativen augegangen? Vaterlandsverrat, "sovjetzonale" Unterwanderung, das hamma doch immer schon gewusst! Und dieser Brandt, hamma ja auch immer schon gesagt! Ich finde derzeit Willis Spruch aktuell wie nie: "Mehr Demokratie wagen!" Die Zeit hat es wenigstens noch nicht aufgegeben.

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