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Atmosphärisches Wochenbuch

Ungemütlich

Matthias Ohler am 25.10.2012

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Was manche so alles unter Atmosphäre verstehen, wenn sie wie selbstverständlich nur eine Dimension wahrnehmen - und dann gleich noch mit unbefragter Wertung - kann man im Design-Heft des ZEIT-Magazins der vergangenen Woche erleben. Bervor es durch´s neue Heft gleich in die Vergessenheit publiziert wird, hier eine Kostprobe aus Annabel Wahbas Artikel (S. 58-60):

"(...) für die Beleuchtung von Innenräumen gibt es ein paar Grundregeln, die auch ohne viel Geld zu verwirklichen sind. Wenn man Atmosphäre schaffen, es sich also gemütlich machen will, dann wird man ..."

Ersetzte man im zweiten Satz das ´also´ durch ´zum Beispiel´, könnte ich grade noch mitgehen. Aber in dieser allgemeinen Nickhund-Stimmung Atmosphäre mit Gemütlichkeit nicht nur zu assoziieren, sondern fast gleichzuschalten, ist schon eine grammatische Katastrophe. Aber bevor ich hier weiter als Grantel-Grammatler auftrete, noch was zum Titel des Artikels:

"Perfekt fürs Schlafzimmer: Warmes Licht und beruhigende Farben."

Im Schlafzimmer will ich mich nicht immer beruhigen. Wie wär´s mit Licht- und Farbwechseln? Schlafzimmerwechsel müssen ja nicht gleich sein. Obwohl ich das als Vielreisender häufig tun muss. Und nichts langweiliger als (versucht) perfekt designte Hotelzimmer - ohne Kühlschrank.

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