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Atmosphärisches Wochenbuch

Wetten

Matthias Ohler am 30.05.2012

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Wetten handeln von Zukünftigem. Auch dann, wenn man darüber wettet, wer das dritte Tor in irgendeinem Endspiel des Weltfussballs geschossen hat, das längst vergangen ist, wird man erst in der Zukunft - mag sie noch so nahe liegen - den Beweis dafür finden müssen, mag er noch so leicht zu finden sein.
Finanzmärkte verhandeln Zukunft, die Erwartungen von Zukunft, die Erwartungen anderer bezüglich der Erwartungen wieder anderer von Zukunft, – Kontingenz (Elena Esposito). Wetten tun dies auch.
So gesehen ist der neueste Wettskandal im italienischen Profi-Fussball ein interessantes Phänomen der Steuerung sozialer Systeme durch Geld: Zukunft wird erwartbarer durch Bestechung, was wiederum das Wetten erleichtert.
Interessant wäre doch ein Spiel, in dem sich zwei Mannschaften gegenüberstehen, die beide bestochen sind (zumindest einige der Spieler), es voneinander aber nicht wissen. Könnte man aus der Beobachtung eines solchen Spieles etwas lernen, was soziale Steuerung über Geld voraussetzt, soll sie gelingen? Wie funktioniert Geld? Was sind die Nebenwirkungen? Und was tun wir, wenn uns die nicht gefallen?
Zum Thema Wetten äußern sich gerade viele Zeitungen und Zeitschriften. Einen dort wenig beachteten Aspekt beleuchtet Fritz B. Simon in der Systemischen Kehrwoche: http://www.carl-auer.de/blog/simon/wettskandal/

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